Wer in der Rhön wandert und diese Extratour nicht kennt, hat etwas verpasst. So oder ähnlich sagten es die 16 Teilnehmer zum Abschluss einer Hochrhön-Rundtour, die der Steigerwaldklub Gerolzhofen am 9. Juli 2017 durchführte. Wie es zu diesem Urteil kam, versucht der nachfolgende Bericht, den ich als der verantwortliche Wanderführer verfasst habe, zu verdeutlichen.
Zunächst fuhren wir von Gerolzhofen aus über Bad Neustadt, Wegfurt und Ginolfs hoch zum Wanderparkplatz Basaltsee. Letzterer entstand aus einem ehemaligen Steinbruch und war für uns der Ausgangspunkt unserer Wanderung. Bei wunderschönem Wetter ging es auf zahlreichen schmalen Pfaden durch das größte außeralpine Naturschutzgebiet in Bayern: die ‘Lange Rhön’. Es ist ein Lebensraum seltener und sehr störungsempfindlicher Wiesenbrüter, wie etwa Birkhuhn und Wachtelkönig. Die dortigen, bundesweit bedeutsamen Bergwiesen mit zahlreichen geschützten Pflanzen (darunter Arnika und diverse Orchideen) können nur durch eine dauerhafte Bewirtschaftung in der jetzigen Form erhalten werden.
Hochrhön-Rundtour in Daten:
Dauer: 5 Stunden
Start: Wanderparkplatz Basaltsee (steinernes Haus)
Länge: 14,8 Kilometer
Erlebniswert: Intensiv
Höchster Punkt: 910 Meter
Aufstieg: 341 Meter
Schwierigkeitsgrad: Mittel
Wegverlauf: Basaltsee – Ehrenmal (am Heidelstein) – Parkplatz Schornhecke – Stirnberg – Thüringer Hütte – Basaltsee
Die abwechslungsreiche, offene Landschaft ermöglicht einen ständig wechselnden Blick auf das Plateau der Langen Rhön und noch weit darüber hinaus. Besonders eindrucksvoll war der Ausblick vom Schwabenhimmel unterhalb des Heidelsteins, wo sich auch die Gedenkstätte des Rhönklubs befindet. Weiter ging es hinunter zum Parkplatz Schornhecke, ihn verließen wir in Richtung Stirnberg. Erst durch Wald, später vorbei an Weiden, ging es leicht bergauf. Unser Weg bog unterhalb des Stirnbergs rechts ab. Nachdem wir nach wenigen Metern den Wald verlassen hatten, eröffnete sich uns ein Blick über die leicht wellige Lange Rhön. Über die großflächigen Wiesenflächen und kleinen Gebüschgruppen fiel unser Blick wieder auf den Heidelstein, den Kreuzberg und den Thüringer Wald in der Ferne. Wir überquerten die Hochrhönstraße und folgten dem Wegzeichen hinab zur Thüringer Hütte, unserer Raststation für die Mittagspause.Nach einem sehr guten Mittagsessen ging es neben dem Skilift hinauf auf die Höhe, weiter über die lange Leite und hinunter ins Tal des Elsbaches, die Straße nach Oberelsbach querend und mäßig aufwärts zum Basaltsee, von dem aus wir gestartet waren.Auf dem hier am gleichen Tag stattfindenden Fischfest konnten wir diese wunderschöne Rhöntour ausklingen lassen. Alle Teilnehmer waren der Meinung, die unbewaldeten Höhen mit ihren weiten Ausblicken machten das „Land der offenen Fernen“ unverwechselbar und zu einem Eldorado für Wanderer. Zufrieden nach einer wunderschönen Wanderung kehrten wir wieder heim.
Kontakt:
Werner Gegner