Viele Wege von Prappach nach Zeil

Viele Wege von Prappach nach Zeil

Der 11. Juni 2017  hielt, was die Wetterfrösche versprochen hatten: Schon in den Morgenstunden war es warm; im Weiteren zeigte die Sommersonne, was alles sie drauf hat. Und so kam es, dass die Wandergruppe, die Wanderführer Günter Büttner über 14 Kilometer von Prappach nach Zeil und zurück führte, schon bald erlebte, was Wandern unter direkter Sonnenbestrahlung mit sich bringt: den Schweiß der Edlen.

Damit ist nicht gesagt, dass die 16 Teilnehmer (darunter zehn Frauen), die Büttner begrüßen durfte, das Wandern an diesem Tage irgendwie oder irgendwann bereut hätten. Nein; sie stiegen von Prappach aus unverzagt zum Aussichtspunkt Wachthügel hinauf, genossen dort eine Weile das Panorama und zogen fröhlich weiter um die östliche Flanke der Hohen Wann (387 Meter hoch)  und der Kleinen Wann (348 Meter hoch) herum nach Zeil. Unterwegs gabelten sie noch drei weitere Wanderer (Frau, Mann, Kleinkind) auf, und in Zeil gönnten sie sich viel Einkehr und keinerlei Hast.

Den Rückweg (diesmal westlich um die beiden „Wannen“ herum) hatte Büttner weise geplant – weise, weil die Strecke zwar etwas länger war als der Hinweg, dafür aber viele schattige Wegstücke bot. Die Wanderer wussten das zu schätzen und genossen, wie schon auf dem Hinweg, die großartige Landschaft der Haßberge: Natur, Ruhe, Harmonie, Ausblicke …

Eine Kleinigkeit noch sei vermerkt: Die Wege, die die Wanderer vom Steigerwaldklub Gerolzhofen beschritten, waren ganz überwiegend offiziell ausgewiesene: an erster Stelle zu nennen ist da der Burgen- und Schlösserweg; der wiederum streckenweise identisch war mit dem Kelten-Erlebnisweg, manchmal auch mit dem fränkischen Marienweg, ja sogar mit einem Weg, der sich „Laufparadies HAS5“ nennt.

Selbst das ist noch nicht alles: Die Gruppe ging nahe Prappach auch den Sinn-Weg entlang. Dieser Weg erinnert nicht etwa an die Region des Flüsschens Sinn in der Rhön, sondern daran, dass es viele kaum noch benutzte Wege gibt und die an ihnen stehenden, zum Sinnieren einladenden Flurdenkmäler in Vergessenheit zu geraten drohen. Genau gegen dieses Vergessen wendet sich der Prappacher Sinn-Weg; und dazu bedient er sich bewusst rostig gestalteter Hinweisgeber. Sie stehen rund um Prappach an unterschiedlichsten Flurdenkmälern religiöser und anderer Art.

Nicht geklärt wurde im Rahmen der Wanderung des Gerolzhöfer Steigerwaldklubs, ob die enorme Vielfalt der Wegenamen den Wanderern mehr Orientierung oder diese eben vielleicht nicht bieten soll. Das zu ermitteln, wäre in der herrschenden Hitze auch schwierig geworden.

Jochen Ewe